HEILIGE RÄUME

Essay zu "Der Tempelherr" von Ferdinand Schmalz

Eine Tempelanlage, wild ineinander verbaut und verschachtelt; ein Labyrinth aus Säulen, Gängen, Tunneln und tieferer Bedeutung. Was Heinar, der titelgebende "Tempelherr" in Ferdinand Schmalz' philosophisch aufgeladenem Stück, da draußen auf dem Land errichtet, bleibt für uns Zuschauer ein Rätsel. Gemeinsam mit den Figuren des Stücks Petra, Kurt, Markus, Christina und Thomas stehen wir ratlos vor diesem Bau, in dessen Eingeweiden Heinar schon längst den Tod gefunden hat. Die Figuren sind seine Nachfahren und Erben. Sie wollen verstehen, was passiert ist – und wir, das Publikum, begleiten sie auf diesem Weg.