Die Kontrakte des Kaufmanns

Geld macht nur Spaß, wenn man gewinnt. Verliert man es, hört der Spaß auf. So wie für zahlreiche Kleinanleger seit Beginn der Weltfinanz- und Bankenkrise. Das Geld war plötzlich weg, aber wohin?

Elfriede Jelineks "Die Kontrakte des Kaufmanns" war 2009 das Stück der Stunde und an vielen Orten in Europa zu sehen, u. a. in Avignon, Athen, Wien, Zürich. In ihrem Work-in-progress-Stück legt die Nobelpreisträgerin Kleinanlegern und Börsenzockern lange Monologe in den Mund, welche Naivität, Skrupellosigkeit, Zynismus, Systemgehorsam und andere Wahrheiten der Geldbehandlung beschreiben. In ihrem mäandernden Stil aus Klugheit und Kalauern, Analyse und Attacke entsteht so ein stetig von ihr weiter geschriebenes Tagebuch der Systementlarvung. Die unterschiedlichen Formen, die aus Jelineks Material erwachsen sind, haben dabei stets eins gemein: Man kann sie auch in zehn Jahren noch spielen, denn die Krise war kein Pech, sie ist Teil des Programms.

Diplominszenierung im Studiengang Regie.

Eingeladen zum Körber Studio Junge Regie 2018.